Porsche Modus: Analog

22.07.2012

 Ein fünfter Gesamtrang war das Ergebnis nach dem 35. RCM DMV Grenzlandrennen für Sabine Schmitz, Klaus Abbelen und Chris Brück vom Frikadelli-Racing Team. Doch dieser Erfolg war unter erschwerten Bedingungen hart erkämpft.

Am Morgen des 21.07 waren die Witterungsbedingungen durchwachsen. Immer wieder gingen an den verschiedensten Orten der altehrwürdigen Nordschleife Regenschauer herunter, so dass die Strecke immer wieder neue Überraschungen für die drei Piloten parat hielt. Hier ein passendes Setup zu finden war nicht einfach und so dauerte es eine Weile, bis Teamchef Klaus Abbelen mit seinem Team eine passende Einstellung fand und das Auto für die Zeitenjagd freigab. Sabine war als erste Pilotin für eine schnelle Runde gut und sorgte mit Ihrer ersten Runde für die schnellste Zeit nach der ersten Hälfte der Trainingssitzung. Doch die Konkurrenz legte nach und die Rundenzeiten wurden nach und nach schneller. Nun war Chris Brück an der Reihe, den Frikadelli-Porsche einmal rund um die Nürburg zu scheuchen. Er verbesserte zwar Sabines Zeit, war aber mit dem Ergebnis selbst noch nicht zufrieden. Noch einmal wollte er angreifen und sich mit einer letzten Runde vor der Konkurrenz zu positionieren. Aber auch in dieser Runde sorgten die Wetterkapriolen dazu, dass sich die Bedingungen in einzelnen Sektoren seit der letzten Runde veränderten. Der Kölner rutschte im Bereich Bergwerk ins Gras und beschädigte den Porsche dabei leicht. Bis zum Rennen konnte das Auto problemlos wieder instand gesetzt werden, aber eine Verbesserung der Trainingszeit war so nicht mehr möglich. Das Barweiler Team sollte von Platz 6 aus ins Rennen starten.

Chris war es auch dann, der den Start fahren sollte. Das seine unvollendete Trainingsrunde durchaus Potential gehabt hätte, bewies er mit Bravur in der Startphase. Vor dem Eingang in die “Mercedes-Arena” bremste er sich bereits an einigen Kontrahenten vorbei und ging mit dem Führungsduo als Dritter auf die Nordschleife. Nach der vierten Runde kam er zum ersten Mal an die Box und absolvierte einen kurzen Splash & Dash, der von der eingespielten Truppe hervorragend absolviert wurde. Doch der zweite, lange Boxenstop musste bereits in der 10. Rennrunde eingelegt werden, da der Domstädter Probleme mit der Motorleistung von der Strecke funkte. Nach Überprüfung der Motordaten in der Box und der Übergabe an Sabine ging es wieder auf die Strecke. zu diesem Zeitpunkt waren die Frikadellis auf Gesamtplatz 2 geführt. Auch Sabine bestätigte seltsame Phänomene am Zuffenhausener, wobei die Ansage der Box kam, sowohl die Traktionskontrolle, als auch das ABS zu deaktivieren. Zusätzlich wurde das Getriebe fortan im sogenannten “Emergency-Modus” betrieben, was den sonst obsolet gewordenen Einsatz der Kupplung erforderte. Von nun an war Sabine also ohne elektrische Helferlein allein auf Ihr Fahrkönnen angewiesen, um den knapp 500 PS starken Boliden am Limit zu bewegen. Als Sabine in Runde 19 an Klaus übergab, wurde vorsorglich einer der Sensoren getauscht, um das Problem komplett zu beheben. Aber auch Klaus musste die schnellste Frikadelle der Welt komplett analog fahren, da sich der Verdacht bestätigte, dass ein anderer Sensor im Auto für die elektronischen Probleme sorgte. Klaus machte eindrucksvoll klar, dass auch er über einen sensiblen Brems- und Gasfuß verfügt, mit der er die Konkurrenz im Schach halten kann. So wurde das Rennen mit einem neuen Distanzrekord von 29 Runden abgewunken und Teamchef Klaus Abbelen fuhr das Auto als fünfter über den Zielstrich. “Mit dem 5. Platz können wir unter den Bedingungen voll zufrieden sein, im kommenden 6h - Rennen werden wir wieder voll angreifen”, attestierte er nach dem Rennen und bedankte sich wie üblich bei seinem Team für die gute, geleistete Arbeit.


Fotos: Marcus Becker / Dominik Sternberg
Text: Hendrik Kebben

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