Frikadelli Racing fährt beim 24-Stunden-Rennen auf der Nürburgring-Nordschleife auf Rang elf

13.05.2018

• Lance David Arnold, Alex Müller, Wolf Henzler und Matt Campbell erreichen das Ziel nach 24 Stunden knapp außerhalb der Top 10
• Norbert Siedler fuhr in 8.09,824 Minuten die drittschnellste Zeit des Top-30-Qualifying und sicherte dem Nummer-31-Porsche die zweite Startreihe
• Vorzeitiges Ende für die Nummer 31 von Siedler, Felipe Laser, Marco Seefried und Mathieu Jaminet um 2.15 Uhr mit einem Problem im Antriebsstrang
• Teamchef Klaus Abbelen: „Dürfen im Großen und Ganzen zufrieden sein, das Team hat einen fehlerfreien Job abgeliefert, Rang acht lag in Reichweite“

Frikadelli Racing hat mit seinem Nummer-30-Porsche 911 GT3 R das diesjährige 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring auf Platz elf beendet. Das Fahrerquartett Lance David Arnold (Duisburg), Alex Müller (Rees), Wolf Henzler (Nürtingen) und Porsche Young Professional Matt Campbell (AUS) war von der 17. Position gestartet und konnte sich im Verlauf des Langstreckenklassikers bis auf Rang acht nach vorne arbeiten. Durch eine Rennunterbrechung nach etwas mehr als 22 Stunden büßte das Auto in den letzten 90 Minuten bei starkem Regen jedoch seinen Vorsprung ein. Der zweite Frikadelli-Porsche, die Startnummer 31, hatte im Qualifying das Potenzial der Kombination aus 911 GT3 R und Rennreifen von Dunlop aufgezeigt: Norbert Siedler (A) fuhr im Top-30-Einzelzeitfahren die drittschnellste Runde. Damit durfte der Rennwagen – den Siedler sich mit Felipe Laser (Leipzig), Marco Seefried (Wemding) und Porsche Young Professional Mathieu Jaminet (F) teilte – den 24-Stunden-Klassiker aus der zweiten Startreihe in Angriff nehmen. Ein Problem in der Kraftübertragung beendete den Auftritt des Fahrzeugs nach 70 Runden um 2.15 Uhr in der Frühe.

So lief das Rennen für den Frikadelli-Porsche mit der Startnummer 30
Matt Campbell nimmt das Rennen aus der 17. Startposition auf und spult einen taktisch klugen und schnellen Stint ab. Als er nach sechs Runden an Wolf Henzler übergibt, ist er bereits wieder in den Top 12. Kurz bevor der Nürtinger nach dem 14. Umlauf an Alex Müller weiterreicht, wird er in einer Code-60-Zone von einem Hintermann touchiert – ohne nennenwerte Folgen. Müller fährt einen Achtrunden-Turn ohne Zwischenfälle, dann ist um 18.50 Uhr erstmals Lance David Arnold an der Reihe. Nach 30 Runden auf der Nordschleife kehrt Campbell ins Cockpit zurück und liegt auf Rang 13. Er ist Elfter, als er um 21.20 Uhr von Wolf Henzler abgelöst wird. Auch der Schwabe spult acht Runden ab und gibt nach 46 Umläufen an Müller und dieser im gleichen Rhythmus an Arnold weiter. Es ist fast 1.00 Uhr morgens, als nach 62 Runden Campbell wieder für acht Umläufe ins Cockpit klettert. Danach fährt Henzler zunächst auf Trocken-Pneus los, kommt aber nach Runde 72 an die Box und holt sich aufgrund starker Niederschläge Regenreifen ab – der Beginn einer sehr feuchten und ungemütlichen Nacht. Dies erleben auch Müller (ab Runde 82), Arnold (ab Runde 90) und Campbell (ab Runde 98), der in die Morgendämmerung fährt. Um 8.49 Uhr übernimmt Henzler den 911 GT3 R auf abtrocknender Strecke noch einmal mit Regenreifen. Nach Runde 106 erhält er Trockenpneus, dann beginnt es wieder zu schütten und Henzler kehrt im 111. Umlauf zurück auf Regenreifen. In Runde 119 setzt sich Müller in den Porsche, der Platz acht belegt. Doch er kommt nicht weit: Die Rennleitung unterbricht das Rennen um 11.45 Uhr nach 122 Umläufen für das Frikadelli-Auto wegen dichten Nebels. Der Restart in die Formationsrunde erfolgt um 13.45 Uhr mit Matt Campbell am Steuer. Um 15.25, fünf Minuten vor Ablauf der 24-Stunden-Frist, muss der Australier nach 131 Runden noch einmal die letzten Liter Benzin nachfüllen und überquerte die Ziellinie auf Rang elf.

So lief das Rennen für den Frikadelli-Porsche mit der Startnummer 31
Von Startplatz drei aus erlebt Marco Seefried eine hektische Anfangsphase inklusive einer leichten Berührung mit einem anderen Auto. Aus der ersten Runde kommt der Bayer als Vierter zurück. Die Nachfolgenden kann er anschließend kontrollieren, der Kontakt zur Spitze reißt jedoch etwas ab. Nach sieben Runden reicht er den Frikadelli-Porsche an Norbert Siedler weiter. Der Österreicher muss um 17.34 Uhr nach einem Zwischenfall mit Dreher im Pflanzgarten, bei dem er rückwärts leicht die Leitplanke touchiert, einen außerplanmäßigen Boxenstopp einlegen. Später wird er von einer unangekündigten Code-60-Phase überrascht und muss bei hohem Tempo über die Wiese ausweichen. Zum Säubern der Kühler stoppt Siedler am Streckenrand, bevor er die Fahrt fortsetzt. Nach Runde 22 übergibt er die Nummer 31 an Felipe Laser. Gegen 20 Uhr liegt das Auto auf Rang neun der Gesamtwertung. 30 Umläufe sind gefahren, dann sitzt Mathieu Jaminet erstmals am Steuer und die Abenddämmerung beginnt. Es ist tiefschwarze Nacht, als Seefried seinen zweiten Stint um 21.23 Uhr antritt. Acht Runden später steigt Siedler um 22.36 Uhr auf Platz 13 ein. Diesmal verläuft die Fahrt für den Österreicher ohne Zwischenfälle. Nach 54 Umläufen ist Laser und nach 62 Runden Jaminet wieder dran. „Auto und Reifen funktionieren perfekt, ich konnte von der ersten bis zur letzten Runde pushen“, so der Leipziger. Im 70. Umlauf ist das Rennen für den Nummer-31-Porsche zu Ende, als ein Problem mit der Kraftübertragung beim Herausbeschleunigen aus dem „Schwedenkreuz“ um 2.15 Uhr das vorzeitige Aus bedeutet.


Stimmen nach dem Top-30-Qualifying
Klaus Abbelen (Teamchef):
„Im Großen und Ganzen dürfen wir zufrieden sein. Ein achter Platz wäre ohne die Rennunterbrechung sicherlich möglich gewesen, jetzt ist es der elfte Rang. Damit müssen wir zufrieden sein. Es war von unserer Seite ein fehlerfreies Rennen, alles hat soweit funktioniert. Schade nur, dass unser Nummer-31-Porsche nicht das Ziel erreicht hat.“

Matt Campbell (Fahrer Frikadelli-Porsche 911 GT3 R #30): „Wegen der vielen sehr unterschiedlichen Bedingungen war das ein sehr interessantes 24-Stunden-Rennen mit vielen Code-60-Phasen, Gelben Flaggen und dichtem Überrundungsverkehr. Wir konnten mit unserem Porsche 911 GT3 R die ganze Zeit attackieren, alle vier Fahrer haben einen guten Job abgeliefert.“

Wolf Henzler (Fahrer Frikadelli-Porsche 911 GT3 R #30): „Speziell in meinem letzten Stint waren die Bedingungen extrem kompliziert, es stand sehr viel Wasser auf der Strecke. Immer wieder gab es beim Anbremsen Aquaplaning oder das Heck brach aus, das war ein sehr anstrengender und nicht angenehmer Stint. Ich bin beim Überholen langsamerer Teilnehmer betont vorsichtig zur Sache gegangen – zumal wir dann in Kurven zumeist auf die Ideallinie müssen, die im Nassen natürlich extrem rutschig ist. Aber es gab mit dem Verkehr kein Problem, alle haben gut aufgepasst. Trotzdem war ich nach meinem dritten Stint froh, dass ich aus dem Auto steigen konnte.“

Alex Müller (Fahrer Frikadelli-Porsche 911 GT3 R #30): „Mein erster Stint war schwierig, aber ok. Der zweite in der Nacht lief besser, da war ich mit der weichen Mischung von Dunlop unterwegs und das Auto hat super funktioniert. Ich konnte konstant Top-3-Rundenzeiten fahren und habe aufgeholt. Bei meinem dritten Stint hat es so stark geregnet, dass ich auf den Geraden zum Teil nicht Vollgas fahren konnte. Die Rennunterbrechung nach fünf Runden in meinem letzten Stint hat uns nicht in die Karten gespielt, sondern den mühsam erarbeiteten Vorsprung und letztlich Platz acht gekostet.“

Lance David Arnold (Fahrer Frikadelli-Porsche 911 GT3 R #30): „Das Auto lief problemlos. Wir sind von Platz 17 gestartet und bis auf die siebte Position nach vorne gefahren, ohne dass das Auto einen Kratzer hat. Die Top-Performance war ok, wir konnten einen guten Speed mitgehen und haben auch bei den Boxenstopps keine Zeit verloren. Das lief alles reibungslos. Trotzdem dümpeln wir in der zweiten Hälfte der Top 10 herum, unser Problem war der Regen. Wir mussten hohes Risiko gehen und haben trotzdem pro Runde Zeit verloren. Auf nasser Strecke lautete unsere Devise einfach, keine Fehler zu machen. Deswegen ist Platz acht aus meiner Sicht für dieses Gesamtkonstrukt in Ordnung. Wäre es trocken geblieben, hätte für uns mehr in Reichweite gelegen.“


Marco Seefried (Fahrer Frikadelli-Porsche 911 GT3 R #31): „Mein erster Stint war schwierig, ich musste mehr nach hinten verteidigen, als ich nach vorne attackieren konnte und habe einen Platz verloren. Das Auto übersteuerte am Anfang sehr stark. Beim Fahrerwechsel haben wir noch etwas am Set-up angepasst, danach wurde es besser. Mein zweiter Stint war gut und ich hatte richtig Spaß, denn ich erkannte den Porsche auf den weichen Reifen von Dunlop kaum wieder – wenn wir alle Parameter ins Betriebsfenster bringen, dann sind wir richtig stark. Schade, dass es noch vor der Rennhälfte so ausgegangen ist.“

Norbert Siedler (Fahrer Frikadelli-Porsche 911 GT3 R #31): „Unser Aufwand ist nicht belohnt worden. Gleich am Anfang meines ersten Stints hat mich eingangs Pflanzgarten 1 ein langsameres Auto beim Überrunden übersehen und ist mir gegen die Hinterachse gefahren – deswegen habe ich mich gedreht und bin leicht angeschlagen. Das hätte auch blöde ausgehen können, aber zum Glück war nicht viel kaputt und ich konnte nach kurzer Reparatur weiterfahren. Unsere Pace war dann gut. Am Flugplatz hat mich jedoch eine nicht angekündigte Code-60-Phase bei Tempo 230 überrascht und ich musste links ins Gras ausweichen. Weil danach die Temperaturen hochgegangen sind, habe ich angehalten und die Kühler wieder sauber gemacht. Das Auto war trotzdem noch ok. Mein zweiter Stint lief dafür umso unaufflälliger.“

Felipe Laser (Fahrer Frikadelli-Porsche 911 GT3 R #31): „Ich bin extrem traurig. Es sollte irgendwie nicht sein. Gestern konnten wir im Top-30-Qualifying eine hervorragende Performance abliefern. Ohne unser Pech hätten wir vorne mitspielen können. Unsere Nacht-Stints waren extrem schnell.“

Mathieu Jaminet (Fahrer Frikadelli-Porsche 911 GT3 R #31): „In der letzten Runde meines zweiten Stints bin ich auf das Schwedenkreuz zugeflogen und hatte gerade auf einen GT3-BMW aufgeschlossen, als plötzlich ein Problem im Bereich der Kraftübertragung auftrat und ich keinen Vortrieb mehr hatte – das war leider das Ende unseres Einsatzes. Bis dahin war das Rennen schon ziemlich taff, aber wir waren nach den Problemen in der Anfangsphase wieder auf dem Weg in die Top 10. Alle haben einen tollen Job abgeliefert und wir konnten das Potenzial des Autos und der Reifen speziell im Qualifying aufzeigen. Schade, es war nicht unser Wochenende.“


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