DIE FAHRZEUGE

 

Leicht, sparsam, schnell:
Die Frikadelli-Porsche 911 GT3 R (991)

 

 

Frikadelli Racing geht mit gleich zwei Exemplaren des aktuellen Kundensport-Rennwagens von Porsche in die Saison 2017: Das Team von Sabine Schmitz und Klaus Abbelen setzt gleich zwei 911 GT3 R der Modellgeneration 991 erhalten. Der über 500 PS starke Bolide feierte sein Renndebüt in den Händen der kultigen Eifeltruppe Ende Januar 2016 bei den 24 Stunden von Daytona – dem ersten Auslandseinsatz von Frikadelli Racing.

Besonderes Augenmerk hat Porsche bei der Entwicklung des Renn-Elfers auf konsequenten Leichtbau, bessere aerodynamische Effizienz, eine Reduzierung des Verbrauchs, leichtere Fahrbarkeit, nochmals optimierte Sicherheit sowie die Reduzierung der Service- und Ersatzteilkosten gelegt. Von seinem Serienpendant hat der 911 GT3 R neben dem charakteristischen Double-Bubble-Dach auch den um 8,3 Zentimeter verlängerten Radstand übernommen. Dies sorgt im Vergleich zum bisherigen GT3 R für eine ausgeglichenere Gewichtsverteilung und ein besser berechenbares Fahrverhalten vor allem in schnellen Kurven. Durch konsequenten Leichtbau bei Karosserie, Anbauteilen und Fahrwerk konnte der Schwerpunkt des GT3 R gegenüber dem Vorgängermodell noch einmal deutlich gesenkt werden. Die in Aluminium-Stahl-Hybridbauweise ausgeführte Leichtbaukarosserie erwies sich als optimale Basis für das Rennauto. Das Dach, Frontdeckel und Bugteil, Kotflügel, Türen, Seiten- und Heckteil sowie der Heckdeckel sind aus besonders leichtem Kohlefaser-Verbundwerkstoff (CFK) gefertigt. Erstmals besteht sogar die Frontscheibe aus Polycarbonat. 

Angetrieben wird der 911 GT3 R von einem hochmodernen Vierliter-Sechszylinder-Boxermotor, der weitgehend identisch mit dem Hochleistungs-Serienaggregat des straßenzugelassenen 911 GT3 RS ist. Für einen besonders effizienten Umgang mit dem Kraftstoff sorgen die Benzindirekteinspritzung, die mit Drücken bis zu 200 bar arbeitet, sowie eine variable Nockenwellenverstellung. Gleichzeitig bietet der Saugmotor eine deutlich verbesserte Leistungsentfaltung und ein breiter nutzbares Drehzahlband. Die Kraft des Heckmotors wird mittels eines sequenziellen Sechsgang-Klauengetriebe an die 310 Millimeter breiten Hinterräder übertragen. Zum Schalten betätigt der Fahrer griffgünstig platzierte Wippen am Lenkrad. Frkadelli Racing setzt auf Schmierstoffe von Motul.

Auch bei der Aerodynamik folgt der 911 GT3 R dem Vorbild des Straßenfahrzeugs. Die markanten Radhausentlüftungen auf den vorderen Kotflügeln erhöhen den Abtrieb an der Vorderachse. Der zwei Meter breite und 40 Zentimeter tiefe Heckflügel sorgt für die aerodynamische Balance. Vom 911 RSR übernimmt der GT3 R das Konzept des zentral angeordneten Kühlers. Der Entfall der Seitenkühler sorgt neben einer besseren Schwerpunktlage und eine optimierten Abluftführung durch die Kiemen in der Fronthaube zusätzlich für einen besseren Schutz vor Beschädigungen. 

Das Bremssystem des 911 GT3 R eignet sich dank besserer Steifigkeit und einer präziseren Regelung des Antiblockiersystems noch besser für Langstreckenrennen. Frikadelli vertraut für seine Porsche auf Bremskomponenten von PFC. An der Vorderachse sorgen Sechskolben-Aluminium-Monobloc-Rennbremssättel in Kombination mit innenbelüfteten, geschlitzten Stahlbremsscheiben mit 380 Millimeter Durchmesser für brillante Verzögerungswerte. An der Hinterachse sind Vierkolben-Sättel und Scheiben mit 372 Millimeter verbaut. Die Rennreifen stammen von Dunlop.

 

Technische Daten Porsche 911 GT3 R (Typ 991)

Motor
• Wassergekühlter Sechszylinder-Boxermotor in Hecklage
• 4.000 cm3; Hub 81,5 mm; Bohrung 102 mm
• Leistung: über. 368 KW (500 PS) FIA BoP abhängig (Restriktor)
• Vierventil-Technik
• Kraftstoff-Direkteinspritzung
• Trockensumpfschmierung
• Schmierstoffe von Motul

Kraftübertragung
• Sequenzielles Porsche Sechsgang-Klauengetriebe
• Mechanisches Sperrdifferential
• Pneumatische Schaltbetätigung (Paddle Shift)

Karosserie
• Leichtbaukarosserie in intelligenter Aluminium-Stahl-Verbundbauweise
• Eingeschweißter Überrollkäfig gemäß FIA Anhang J
• Abnehmbare Rettungsluke im Dach
• Exterieur in Leichtbauweise:
• Türen, Heckdeckel, Heckflügel, Kotflügel, Bugverkleidung und Heckverkleidung in Kohlefaser (CFK)
• Polycarbonat Verglasung
• Abnehmbare Polycarbonat Türscheiben
• Ca. 120 Liter FT3-Sicherheitstank mit „Fuel-Cut-Off“-Sicherheitsventil gemäß FIA Vorschriften
• Vier-Stempel-Luftheberanlage

Fahrwerk
• Vorderachs McPherson-Federbein, einstellbar in Höhe, Sturz und Spur
• Stoßdämpfer von KW
• Radnaben mit Zentralverschluss
• Beidseitig verstellbarer Schwertstabilisator
• Servolenkung mit elektrohydraulischer Druckversorgung

Hinterachse
• Mehrlenker-Hinterachse, einstellbar in Höhe, Sturz und Spur
• Radnaben mit Zentralverschluss
• Beidseitig verstellbarer Schwertstabilisator

Bremssystem (PFC)
• Zwei getrennte Bremskreise für Vorder- und Hinterachse; vom Fahrer regulierbar über ein Waagebalkensystem
• Vorderachse : Sechskolben-Aluminium-Monobloc-Rennbremssättel; Stahlbremsscheiben, mehrteilig, innenbelüftet und geschlitzt, D = 380 mm
• Hinterachse: Vierkolben-Aluminium-Monobloc-Rennbremssättel; Stahlbremsscheiben, mehrteilig; innenbelüftet und geschlitzt, D = 372 mm

Felgen/Bereifung
• Einteilige BBS Leichtmetallräder nach Porsche Spezifikation und Design
• Dunlop Rennreifen (300/650; 310/710)

Elektrik
• Cosworth Bordnetzsteuergerät IPS32
• Renn ABS
• Traktionskontrolle

Gewicht/Maße
• Gesamtgewicht: ca. 1.220 kg (BoP abhängig)
• Gesamtlänge: 4.604 mm
• Gesamtbreite VA: 1.975 mm
• Gesamtbreite HA: 2.002 mm
• Radstand: 2.463 mm